Wie Hausmeister-Legende "Goffi" aus Wels zum Werbestar wurde
WELS. Gottfried Roschitz ist als Raiffeisen-Werbeikone inzwischen österreichweit bekannt.
Vom guten Geist der Otto-Loewi-Siedlung zum Werbestar: Der pensionierte LAWOG-Hausmeister Gottfried "Goffi" Roschitz (71) ist das Gesicht der neuen Werbekampagne von Raiffeisen. Wie er zu dieser Ehre kam und was ihm seine späte Popularität gebracht hat, verriet er der Welser Zeitung.
Welser Zeitung: Wie kam es, dass Sie zum Werbestar wurden?
Gottfried Roschitz: Ich war zehn Jahre im Ordnungsdienst beim LASK tätig. Das Enkerl meiner verstorbenen Frau ist Mitglied eines Fanclubs und hat mir gesagt, dass sie eine Vereinslegende suchen, die sie werbemäßig porträtieren wollen. So hat das Ganze angefangen.
Wie ging es dann weiter?
Der Werbespot sollte ein ganzes Leben abbilden. Dass ich Hausmeister und im Integrations- und Sozialbereich tätig war, hat sie offensichtlich überzeugt. Dann kam ein Fotograf und hat mich drei Wochen lang durch die Stadt begleitet. Im Anschluss war die Filmgesellschaft in Wels und hat zwei Tage gedreht, täglich 15 Stunden lang. Das war eine ganz große Sache. Die Produktion bestand aus 50 Mitarbeitern, die Regisseure kamen aus Los Angeles.
Wie erlebten Sie den Dreh in der Linzer Raiffeisen-Arena?
Das war an einem Samstagnachmittag. Da während der Spiele nicht gefilmt werden durfte, haben sie alles inszeniert. Sie haben mir einen Schal um die Augen gebunden und sind mit mir ins Stadion. Über die halbe Tribüne war ein Transparent gespannt mit den Worten "Danke Goffi". Das haben sie dann auch gebrüllt. Und ich dachte noch, die da drüben können doch nicht so einen Lärm machen. Erst dann habe ich bemerkt, dass die 200 Leute, die auch im Spot vorkommen, hinter mir standen.
Spät, aber doch haben Sie es zu großer Popularität gebracht. Wie gehen Sie damit um?
Für mich ist es eine ganz normale Sache. Ich habe aber ein paar Tage gebraucht, bis ich alles realisiert habe.
Und wie hat Ihre Familie reagiert?
Als es mit der Werbung losging, rief meine Tochter an und sagte: "In Sarleinsbach hängen Plakate. Das bist ja du, Papa." Die Leute schauen jetzt schon und fragen mich, ob ich denn der "Goffi" aus der Werbung bin.
In dem Spot werden Sie mit den Worten beschrieben: "Für dich ist es das Normalste, für andere da zu sein. Ohne dich würde uns allen etwas fehlen." So viel Lob bekommt man als Hausmeister nicht alle Tage.
Ich habe für meinen Job immer gelebt, war jeden Tag der Erste, der in der Früh am Gelände war, und der Letzte, der nach Hause ging. Das hat manche Leute davon abgehalten, auf blöde Gedanken zu kommen. Dadurch ist nicht viel passiert.
Man sagt, Sie hätten in der Otto-Loewi-Siedlung viel zur Integration beigetragen.
In den 366 Haushalten bilden Migranten die überwiegende Mehrheit. Die meisten haben sich gut integriert. Wir hatten einmal eine Jugendbande, die mit Feuerlöschern Blödsinn getrieben hat. Ich habe denen das Handwerk gelegt. Heute gehen alle einer normalen Arbeit nach. Integration funktioniert dann, wenn alle zusammenhalten. Das sollte sich die Politik zu Herzen nehmen. Dort hängt jeder den Chef heraus und man drischt aufeinander ein. Aber so erreicht man gar nichts.
Danke Raiffeisen!
Das ist eine sehr sympathische Werbung und bewirkt auch noch Gutes.
Herman war schon sehr gut. Goffi ist noch besser. Gratulation!
Habe noch nie von ihm gehört oder gar irgendwo gesehen werbemäßig.
Weltberühmt in der Otto-Loewi-Siedlung?
Gute Empfehlung an die Politik!
Herzlichen Glückwunsch lieber LAWOG-Hausmeister Gottfried "Goffi" Roschitz, dafür hat sich jetzt die ganze Otto Loewi Siedlung eine Revitalisierung der Strasse verdient, dort wo Goffi wohnt! Möge die Übung gelingen! Chapeau!